Der Freigeist [Vereinsamt] lyrics
Der Freigeist [Vereinsamt] lyrics
Die Krähen schrei´n
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt;
Bald wird es schnei´n
Wohl dem, der jetzt noch Heimat hat!
Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
Vor Winters in die Welt entfloh'n?
Die Welt, ein Thor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.
Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kälter'n Himmeln sucht.
Flieg´, Vogel, schnarr´
Dein Lied im Wüsten-Vogel-Ton!
Versteck´, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrei´n
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt :
Bald wird es schnei´n,
Weh dem, der keine Heimat hat
Zweiter Teil: Antwort:
Daß Gott erbarm'!
Der meint, ich sehnte mich zurück
In's deutsche Warm.
In's dumpfe deutsche Stuben-Glück!
Mein Freund, was hier
Mich hemmt und und hält, ist dein Verstand,
Mitleid mit dir!
Mitleid mit deutschem Quer-Verstand!
- Artist:Friedrich Nietzsche
- Album:1884