Helvetia [German translation]
Helvetia [German translation]
Sie haben mir erzählt, dass du wartest,
unter einem Schirm, unter einem Hut,
unter einem gut versteckten Lächeln
wie eine Frage ohne Antwort.
Sie haben's mir erzählt und ich bin mir sicher,
dass du davon nie etwas zeigen würdest.
Dieses Warten, wie eine Frucht im Garten
und deren hundert Frühlinge.
Sie haben mir erzählt, dass es egal ist,
wie mein Bild sich dir präsentier.
Per Eilpost, hinter einer Tür versteckt,
per Fax oder als Dank per Telegramm.
Hauptsache es kommt.
Das ist dir wichtig und für mich reicht das.
Für ein verstohlenes Lächeln auf meinen Lippen,
dem Mund des Alchemisten,
für das Scherzhafte, das mir abkommt
aus meinem Mund, dem eines
Gleichgewichtkünstlers
ohne Schnörkel in der Sprache.
Ich sammelte die Reste eines Lebens
an zufälligen Nachmittagen
und du kamst vorbei
und schautest mich erstaunt an.
Ich ziehe in deiner Gegend herum.
Wie heisst du und wie geht es dir?
Wovon träumst du?
Mein Name ist nicht wichtig?
Trinkst du etwas mit mir? Hast du Zeit?
Gehst du mit?
Und alles beginnt, wie ein Spiel.
Und dann zieht der Strom dich fort,
dahin, wo helles Feuer brennt.
Der Hunger ist gross und die Nacht ist kurz.
Du hast mein Gepäck durchsucht
mit der Neugierde eines Kindes.
Und sagtest zu mir, mein Freund,
zieh dich wärmer an!
Der Winter wird lang
und der Himmel ist aus Blei.
Du sagtest zu mir, Freund, es ist nicht falsch,
zum Rhythmus eines alten Mambos zu tanzen.
Darum dank ich dir, dass es dich gibt.
Ohne Aufsehen zu erregen und ohne Lärm.
Danke, dass du weißt,
dass deine Blumen in der Stille wachsen.
In deiner Stille mehr als tausend Liebschaften.
Sie haben mir erzählt, dass dein Kleid den
Schatten von tausend Verdächtigungen trägt.
Sie haben mir erzählt,
dass du keinen Mann hast,
weil du andere Projekte vorziehst.
Sie haben mir erzählt,
dass du fühlst, ohne es wirklich zu wissen.
Die Zweifel, die bei dir an Abenden hochkommen,
das, was du wirklich denkst.
Es gibt Leute, die über deine Geschichte lachen,
deine Eigenarten und deine Klischees,
die Neider aus reiner Geltungssucht.
Die ertragen dich schlecht
- wer weiss, woher das kommt?
Du hast mich gesehen und verstanden,
ohne es mit Worten auszusprechen.
Du hast mich mit einem Finger umarmt
und mich beim Eindunkeln geküsst.
Du hast mit einer Süssigkeit
meinen Hunger gestillt,
hast mir 10 Lire geschenkt.
Und als alles einstürzte bei mir,
hast du mir zugeflüstert:
Bleib! Geh nicht weg!
Die Welt ist gross, aber ich warte auf dich.
Und vermisse schon deine Lieder und Worte
und deine Melancholie,
die den Nebel in der Sonne vertreiben
und die Lügen im Dunkel verstecken.
Die Lieder, die noch nach Sand und Salz riechen
Und Melodien liebkosen.
Wir haben uns ohne Versprechungen zu
machen, Teue geschworen.
Wir haben ohne strategische Züge
das Schachspiel geteilt.
Wir sind immer noch da und erzählen einander,
wer wir sind und was uns gefällt.
Wir skizzieren immer noch Bilder von Freiheit,
Gerechtigkeit und Frieden.
Und darum danke, dass es dich gibt.
Ohne Aufsehen zu erregen und ohne Lärm.
Danke, dass du weißt,
dass deine Blumen in der Stille wachsen.
- Artist:Pippo Pollina
- Album:L'appartenenza (2014)